
SHARE TO CARE eröffnet neue Wege in der Patientenbeteiligung. Ziel des Programms ist die geteilte oder auch gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Arzt und Patient, auch Shared Decision Making (SDM) genannt. SHARE TO CARE bezieht Patientinnen und Patienten stärker in Therapieentscheidungen ein, um so die Versorgungsqualität zu verbessern.
Die Wünsche der Patientin oder des Patienten stehen an erster Stelle
Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Schirmherr und Mitinitiator von SHARE TO CARE, sagte am Abend: „Wissen schafft Gesundheit! Patienten müssen aktiv in die Entscheidung über ihre Behandlung einbezogen werden. Die Materialien, die SHARE TO CARE für Patienten im Internet bereitstellt, vermitteln so vielfältige Informationen, wie sie ein Arzt-Patienten-Gespräch gar nicht bieten kann. Darauf aufbauend kann ein Dialog zwischen Ärzten, Pflegekräften und Patienten auf Augenhöhe umso besser gelingen. Damit die Wünsche des Patienten an erster Stelle stehen. SHARE TO CARE ist die Zukunft der Medizin“, so Hirschhausen.

Auftakt auch in der Klinik: Die Umsetzung von SHARE TO CARE am UKSH
Auch Prof. Dr. med. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, betonte die Wichtigkeit des innovativen Programms: „Wir starten in Kiel mit einer Revolution. Patienten haben heute viele Fragen und stellen auch uns und das System infrage. Mit der Umstellung des gesamten UKSH auf SHARE TO CARE können wir diesen Fragen neu und patientengerecht begegnen und für alle bessere Bedingungen schaffen.“ Die Umsetzung laufe bereits an fünf Kliniken des UKSH am Campus Kiel, die restlichen Kliniken folgen.


Was ist das Ziel von SHARE TO CARE?
Im Gespräch mit Projektleiter Prof. Dr. Dipl.-Psych. Friedemann Geiger und dem Initiator des Projekts PD Dr. med. Jens Ulrich Rüffer klärte Hirschhausen die wichtigsten Fragen rund um die Implementierung: Was ist das Ziel von SHARE TO CARE und wie soll dieses umgesetzt werden? „Wir wissen, dass Ärzte mit guter Motivation in das Gespräch hineingehen. Wir wissen aber auch, dass es häufig nicht die Zeit gibt, sich auf das Gespräch hinreichend vorzubereiten und es patientengerecht zu führen. In unseren Kommunikationstrainings erhalten die Ärzte des UKSH konkrete Hinweise, wie sie die Patientenbeteiligung im klinischen Alltag fördern können. Und es zeigt sich, dass sie diese Hinweise gerne und direkt in die Praxis übernehmen – ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Umsetzung von SHARE TO CARE!“, so Geiger. Entsprechend empfänden Ärzte das Programm als hilfreich zur Strukturierung der Patientengespräche, um damit die Zusammenarbeit von Arzt und Patient zu verbessern.
Dies wurde im Rahmen der Diskussionsrunde bestätigt von Prof. Dr. med. Daniela Berg, Direktorin der Klinik für Neurologie am UKSH und PD. Dr. med. Mark Lüdde, Klinik für Innere Medizin III mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, UKSH, Campus Kiel, die die Trainings bereits durchlaufen haben. Es gelte, sich auf den Dialog mit seinen Patienten einzulassen.
Insgesamt verspricht sich die Techniker Krankenkasse als Partner im Innovationsprojekt eine deutliche Verbesserung der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten sowie deren Angehörigen. "Das Programm SHARE TO CARE bedeutet konsequent umgesetzt in allen Bereichen der medizinischen und pflegerischen Behandlung eine revolutionäre Wendung im Verhältnis von Arzt und Patient - statt eines paternalistischen Verhältnisses wird zukünftig ein Verhältnis auf Augenhöhe angestrebt!", so Dr. Johann Brunkhorst, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig Holstein. "Am Ende werden nicht nur die Qualität der Behandlung und der Behandlungserfolg deutlich besser, auch können überflüssige Behandlungen besser vermieden werden." Dies nutzt auch den Interessen der Versichertengemeinschaft als Beitragszahler.
„SHARE TO CARE leistet darüber hinaus einen bedeutenden Beitrag zur Patientensicherheit. Denn nur wenn eine Aufklärung ordentlich erfolgt ist, kann die notwendige, informierte Entscheidung und Einwilligung des Patienten erfolgen!“, so Hardy Müller,Generalsekretär Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. und Unterstützer des Projekts.
An der Diskussion nahmen darüber hinaus eine Patientin sowie Michael Kiens, MA, Vorstand für Krankenpflege, Patientenservice und Personalangelegenheiten, UKSH, Campus Kiel, Prof. Dr. med. Martin Schrappe, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I (initial antragstellende Klinik), UKSH, Campus Kiel und Prof. Dr. med. Kai Wehkamp, MPH, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin I, UKSH, Campus Kiel, Ärztliches Qualitätsmanagement, teil.