FAQ

Häufig gestellte Fragen

Patientin oder Patient und Ärztin oder Arzt treffen die Therapieentscheidung gemeinsam. Dabei informiert die Ärztin oder der Arzt die erkrankte Person umfassend über die möglichen Maßnahmen sowie deren Vor- und Nachteile in der individuellen Situation. Die Informationen basieren auf den Erkenntnissen wissenschaftlicher Studien. Auch die persönlichen Präferenzen und Wünsche der Patientin oder des Patienten werden dabei berücksichtigt.

SHARE TO CARE wurde ins Leben gerufen, um dem Wunsch vieler Patientinnen und Patienten nach einer noch stärkeren Beteiligung bei medizinischen Entscheidungen nachzukommen. Dieses Projekt wird von Fachleuten aus Wissenschaft, Medizin, Krankenversicherungen, der Politik sowie von verschiedenen Universitäten unterstützt. In Deutschland sind das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und die Bremer HzV (Hausarztzentrierte Versorgung) mit verschiedenen Partnern und Auftragnehmern an der Umsetzung beteiligt.

Die Ersten in Deutschland, die mithilfe des SHARE TO CARE Programms eine verbesserte Arzt-Patienten-Kommunikation etablieren, sind das UKSH am Campus Kiel sowie Hausärzte mit Sitz im Gebiet der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB). Patientinnen und Patienten können sich mittels der Online-Entscheidungshilfen selbst informieren und sich auf das Arztgespräch vorbereiten. Das medizinische Personal kann sich mit auf SDM fokussierten Trainings weiter spezialisieren.

Ja und nein. Einzelne Elemente von SDM werden auch heute schon berücksichtigt. Neu ist, dass die Kriterien für SDM explizit, systematisch und flächendeckend etabliert werden. Dabei hilft das SHARE TO CARE Programm.

Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass SDM in der Routineversorgung noch nicht regelmäßig zur Anwendung kommt. Das liegt vor allem am fehlenden Wissen über SDM. Daher setzt sich SHARE TO CARE für die systematische Etablierung von SDM im Praxis- und Klinikalltag ein und bietet beispielsweise Schulungen für medizinisches Personal an, um die Kommunikationsfähigkeit weiter zu stärken.

SDM erfüllt das Bedürfnis von Patientinnen und Patienten nach mehr Information und Mitbestimmung bei Entscheidungen, die ihre eigene Gesundheit betreffen. Ein umfassendes, strukturiertes Arzt-Patienten-Gespräch, unter Berücksichtigung individueller Erfahrungen, Vorstellungen und Präferenzen, erhöht auf beiden Seiten die Zufriedenheit mit dem Ergebnis. Patientinnen und Patienten, die sich aktiv in ihre Behandlung einbringen können, zeigen auch eine höhere Therapietreue.

Besonders bedeutsam ist SDM bei Entscheidungen, für die aus medizinischer Sicht mehrere gleichrangige Handlungsmöglichkeiten existieren mit jeweils eigenen Vor- und Nachteilen. Hier gilt es, die Präferenzen der Patientin oder des Patienten – also die individuelle Gewichtung und Beurteilung der Vor- und Nachteile – zu besprechen und bei der Therapieentscheidung zu berücksichtigen.

SDM sorgt dafür, dass die verfügbare Gesprächszeit besser genutzt werden kann. Die Online-Entscheidungshilfen zur Information und Vorbereitung können die Aufklärungsarbeit erleichtern und das Arzt-Patienten-Gespräch sinnvoll strukturieren und unterstützen. Durch die effizientere Kommunikation ist es auch möglich, Zeit einzusparen.